Der Mutmacher
Der Mutmacher

(siebzenhte Ausgabe)
Liebe Elzerinnen, liebe Elzer,
im Supermarkt fällt mir ein, dass ich fürs Büro noch Tee brauche. Das Café zur Marktzeit hat geschlossen und so bleibt nur der Griff ins Supermarktregal.
Meine Lieblingsmarke hält verschiedene Varianten meines Lieblingstees bereit und die Auswahl ist schnell getroffen. – Schwarztee – Darjeeling, mehr Auswahl brauche ich eigentlich auch nicht. Ein Päckchen habe ich in den Einkaufswagen gelegt, ich überlege: Wie lange mag der Tee wohl haltbar sein? Ob ich gleich zwei Päckchen kaufe?
Meine Lieblingsmarke hält verschiedene Varianten meines Lieblingstees bereit und die Auswahl ist schnell getroffen. – Schwarztee – Darjeeling, mehr Auswahl brauche ich eigentlich auch nicht. Ein Päckchen habe ich in den Einkaufswagen gelegt, ich überlege: Wie lange mag der Tee wohl haltbar sein? Ob ich gleich zwei Päckchen kaufe?
Ich schaue nach – im Geschäft bin ich am 20.05.2021.
Der Tee ist MINDESTENS HALTBAR bis: 12.03.2024!
Donnerwetter denke ich, das sind circa zweidreiviertel Jahre – oder, vom Tag des Einkaufs ausgehend 1027 Tage! – Dass es so viele Tage sind, finde ich natürlich erst später heraus.
Der Tee ist MINDESTENS HALTBAR bis: 12.03.2024!
Donnerwetter denke ich, das sind circa zweidreiviertel Jahre – oder, vom Tag des Einkaufs ausgehend 1027 Tage! – Dass es so viele Tage sind, finde ich natürlich erst später heraus.
Sicherlich – es mag andere Produkte geben, Konserven etwa, die über ein solches Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) nur müde lächeln, aber für Tee, der ausschließlich in Papier und Pappe eingepackt ist, hätte ich ein so spätes MHD nicht erwartet.
Zweidreiviertel Jahre – 1027 Tage, ich finde das ist eine lange Zeit!
Ich komme ins Überlegen: Was habe ich vor zweidreiviertel Jahren gemacht? Das war – ganz grob – im September / Oktober 2018. Das ist lange her, mir fällt nichts Besonders ein, vermutlich war ich auf der JuLeiKa (Jugendleiterkarte) – Schulung.
Ich habe einen Gemeindebrief von Dezember 2018 bis Januar 2019 herangezogen und nachgeschaut, Ja stimmt: Die Schulung fand statt und Jugendliche aus der Gemeinde waren mit mir mit.
Und im August 2018 hat ein junger Mann bei mir mit dem Bundesfreiwilligendienst begonnen und mich ein Jahr in meiner Arbeit begleitet. – Alles schon lange her.
Was wird bis zum März 2024 alles geschehen? Das kann natürlich niemand sagen und wissen. Vermutlich stehen bei vielen Menschen schon Planungen für nächsten Monate und vielleicht auch Jahre an, Konfirmationen, Hochzeiten, Geburten, um nur ein paar schöne Dinge zu nennen.
Viele Ereignisse werden uns bis März 2024 begegnen, die wir nicht planen können, so zum Beispiel der weitere Verlauf der Pandemie, die Sicherheit unseres Berufes oder unserer Gesundheit. Und vielleicht werde ich den März 2024 ja auch gar nicht erleben, weil mich ein Unfall oder eine Krankheit aus dem Leben reißt…
Im Alten Testament finden wir im Buch Prediger, Kapitel 3 einen Text mit der Überschrift:
Alles hat seine Zeit.
Dort werden viele Bereiche unseres Lebens aufgezählt, die ihre Zeit haben, pflanzen und ausreißen, abbrechen und aufbauen, weinen und lachen, leben und sterben und vieles Anders mehr.
Vieles wird uns bis März 2024 noch begegnen, beschäftigen, freuen und sorgen. Als Christinnen und Christen wissen wir jedoch und dürfen dessen zuversichtlich sein, was Peter Strauch in einem neueren Kirchenlied formuliert:
Meine Zeit steht in deinen Händen. Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir. Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden. Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.
Es grüßt Sie und Euch
Diakon Lars Schöler
Hier auch als pdf zum herunterladen
unter "Gottesdienst" ist die ganze Reihe zu finden.
Hintergrundfoto: Webredaktion